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Open-Source-Software

Was ist Open-Source-Software?

Open-Source-Software (OSS) bezeichnet Software, deren Quellcode öffentlich zugänglich ist und von jedem eingesehen, genutzt, verändert und weiterverbreitet werden darf. Der Begriff „Open Source“ bedeutet wörtlich „offene Quelle“ und bezieht sich auf den Quellcode, der den Kern jeder Software bildet.

Im Gegensatz zu proprietärer Software, bei der der Quellcode geheim gehalten wird und nur der Hersteller Änderungen vornehmen darf, fördert Open-Source-Software Transparenz, Zusammenarbeit und Innovation.

Zu den bekanntesten Open-Source-Projekten gehören das Betriebssystem Linux, der Webbrowser Firefox und das Content-Management-System WordPress. Auch das CMS Joomla ist ein Open-Source-Projekt.

Viele dieser Projekte sind das Ergebnis gemeinschaftlicher Zusammenarbeit, bei der Entwickler auf der ganzen Welt an der Verbesserung und Weiterentwicklung der Software arbeiten.

Ein Beispiel, wie dies funktioniert und organisiert werden kann, ist Open Source Matters, das als internationaler Verein die Entwicklung und Verbreitung des Joomla-CMS organisiert.

Wie funktioniert Open-Source-Software?

Bei Open-Source-Software wird der Quellcode unter einer speziellen Lizenz veröffentlicht, welche die Nutzung und Verbreitung regelt. Es gibt verschiedene Arten von Open-Source-Lizenzen. Alle teilen aber die Grundidee, dass der Code frei zugänglich ist und nach bestimmten Regeln verwendet werden darf.

Die GNU General Public License (GPL) ist eine der bekanntesten Open-Source-Lizenzen. Sie legt fest, dass jede Software, die unter dieser Lizenz veröffentlicht wird, von jedem verändert und verteilt werden darf, solange auch die veränderte Version unter der gleichen Lizenz steht. Das heißt, der Code bleibt immer offen und zugänglich.

Andere Lizenzen, wie die MIT-Lizenz oder die Apache-Lizenz, bieten ähnliche Freiheiten, erlauben aber teilweise mehr Flexibilität, wenn es um die Nutzung in proprietären Projekten geht.

Vorteile von Open-Source-Software

Open-Source-Software bietet viele Vorteile, sowohl für Entwickler als auch für Unternehmen und Endnutzer:

Transparenz: Da der Quellcode öffentlich ist, können Entwickler und Benutzer sehen, wie die Software funktioniert. Dies fördert das Vertrauen, da jeder den Code überprüfen kann, um sicherzustellen, dass keine versteckten Funktionen, Sicherheitslücken oder unerwünschte Funktionen vorhanden sind.

Kollaboration: Open Source lebt von der Zusammenarbeit. Entwickler auf der ganzen Welt können zum Code beitragen, Bugs beheben, neue Funktionen hinzufügen oder die Software für spezielle Anforderungen anpassen. Diese kollektive Intelligenz führt oft zu höherer Qualität und schnelleren Verbesserungen.

Kostenersparnis: Viele Open-Source-Projekte sind kostenlos nutzbar. Das ist vor allem für kleine Unternehmen und Einzelpersonen ein großer Vorteil. Auch wenn es Kosten für Support oder Anpassungen geben kann, sind die Kosten für Anschaffung, Lizenzierung und Betrieb in der Regel deutlich geringer als bei proprietärer Software.

Flexibilität: Mit Open-Source-Software lässt sich der Code an Ihre spezifischen Bedürfnisse anpassen. Proprietäre Software hingegen lässt oft nur eingeschränkte Anpassungen zu, oder Anpassungen sind nur durch den Hersteller möglich.

Sicherheit: Da der Quellcode von vielen Entwicklern überprüft wird, können Sicherheitslücken schneller entdeckt und behoben werden. Außerdem können Unternehmen den Code selbst überprüfen und sicherstellen, dass er keine versteckten Risiken birgt.

Nachteile und Herausforderungen

Auch wenn Open-Source-Software viele Vorteile bietet, gibt es einige Herausforderungen:

Technischer Support: Bei proprietärer Software sorgt der Hersteller für Unterstützung und regelmäßige Updates. Bei Open-Source-Software hängt der Support oft von der Community ab. Wenn Probleme auftreten, ist nicht immer offensichtlich, wer Ihnen Hilfestellung bietet. Einige Open-Source-Projekte bieten jedoch kostenpflichtigen Support an.

Benutzerfreundlichkeit: Nicht alle Open-Source-Projekte haben den gleichen Fokus auf Benutzerfreundlichkeit wie proprietäre Lösungen. Vor allem bei komplexeren Programmen kann die Bedienung ohne technisches Vorwissen schwierig sein. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Software für Entwickler und nicht für Endnutzer entwickelt wurde.

Fragmentierung: Da viele Entwickler an der Software arbeiten, kommt es manchmal zu Abspaltungen eines Projekts in verschiedene Versionen (sogenannte Forks). Diese Fragmentierung kann Probleme erzeugen.

Beispiele für erfolgreiche Open-Source-Software

Einige der erfolgreichsten und bekanntesten Softwareprodukte der Welt basieren auf Open Source. Hier sind einige Beispiele:

Linux: Linux ist ein Open-Source-Betriebssystem, das ursprünglich von Linus Torvalds entwickelt wurde. Heute wird es von einer globalen Gemeinschaft von Entwicklern weiterentwickelt und ist die Basis für viele Server, Desktop-Rechner, Supercomputer und mobile Geräte.

WordPress: Das beliebteste Content-Management-System der Welt ist Open Source. Es wird genutzt, um Millionen von Websites zu betreiben, von Blogs hin zu Unternehmensseiten und E-Commerce-Plattformen.

Firefox: Der Webbrowser Firefox, entwickelt von der Mozilla Foundation, ist ein Paradebeispiel für Open-Source-Software. Er wurde als Alternative zu proprietären Browsern entwickelt und hat sich durch seine hohe Flexibilität und Sicherheitsstandards ausgezeichnet.

VLC Media Player: Dieser weitverbreitete Open-Source-Mediaplayer, der fast alle Audio- und Videoformate abspielen kann, ist ebenfalls Open Source.

GIMP: GIMP ist ein Open-Source-Bildbearbeitungsprogramm, das oft als kostenlose Alternative zu Adobe Photoshop genutzt wird.

Apache: Der Apache Webserver ist eine der bekanntesten und am häufigsten eingesetzten Softwarelösungen, um Webseiten im Internet bereitzustellen. Er wurde 1995 veröffentlicht und ist Open-Source-Software, die von der Apache Software Foundation entwickelt und gepflegt wird.

PHP/MySQL: PHP ist eine Open-Source-Skriptsprache zur Erstellung dynamischer Webseiten. MySQL ist eine Open-Source-Datenbank. PHP kann  auf MySQL zugreifen, um Daten abzufragen oder zu speichern und so interaktive Webanwendungen zu erstellen.

Die Open-Source-Bewegung

Die Open-Source-Bewegung ist nicht nur eine technologische Entwicklung, sondern auch eine Philosophie. Sie basiert auf der Überzeugung, dass Software frei und für alle zugänglich sein sollte. Der Gedanke dahinter ist, dass die gemeinschaftliche Entwicklung von Software zu besseren Ergebnissen führt und Innovationen fördert.

Ein wichtiger Meilenstein für die Bewegung war die Gründung der Free Software Foundation (FSF) durch Richard Stallman im Jahr 1985, die sich für die Verbreitung freier Software einsetzt. Während der Begriff „Free Software“ oft mit der Open-Source-Bewegung in Verbindung gebracht wird, liegt der Fokus der FSF stärker auf den Freiheitsrechten der Nutzer und weniger auf der technischen Zusammenarbeit.

Open Source vs. Free Software

Es gibt eine enge Verbindung zwischen den Begriffen Open-Source-Software und Free Software, aber es gibt auch feine Unterschiede. Beide Begriffe basieren auf der Idee, dass Software frei verfügbar sein sollte, unterscheiden sich aber in ihrem Fokus.

Free Software betont die Freiheitsrechte der Nutzer. Dabei geht es vor allem um die Freiheit, Software zu verwenden, zu studieren, zu ändern und weiterzuverbreiten. Es handelt sich hier nicht zwangsläufig um kostenlose Software, sondern um Software, die den Nutzern volle Kontrolle über den Code gibt.

Open-Source-Software hingegen betont den kollaborativen Aspekt und die Transparenz des Entwicklungsprozesses. Der Fokus liegt auf den praktischen Vorteilen einer offenen Entwicklung.

Das Konzept der Open-Source-Software revolutionierte die Art und Weise, wie Software entwickelt und genutzt wird. Sie fördert Innovationen durch Transparenz, Zusammenarbeit und Flexibilität und bietet sowohl Entwicklern als auch Nutzern zahlreiche Vorteile.