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Internet-Protokoll (IP)

Was ist das Internet-Protokoll (IP)?

Das Internet-Protokoll (IP) ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Internets. Es sorgt dafür, dass die digitale Kommunikation reibungslos und effizient abläuft und dass das Internet so universell und zugänglich ist. Gleichzeitig spielt es eine wichtige Rolle in Fragen der Privatsphäre und Sicherheit im digitalen Zeitalter.

IP – digitaler Adresszettel im Internet

Stell dir vor, das Internet ist eine riesige Stadt. In dieser Stadt gibt es unzählige Häuser, Parks, Geschäfte und Plätze, die alle eine Adresse haben. Ohne diese Adressen wäre es nahezu unmöglich, den Briefträger genau dorthin zu schicken, wo du deinen Brief haben möchtest. Bezogen auf das Internet kommt hier das Internet-Protokoll, kurz IP, ins Spiel. Es ist sozusagen die Adressangabe im Internet, die dafür sorgt, dass Daten genau dort ankommen, wo sie hinsollen.

Wie funktioniert das Ganze?

Jedes Gerät, das mit dem Internet verbunden ist, sei es dein Smartphone, dein Laptop oder sogar dein smarter Kühlschrank, bekommt eine einzigartige IP-Adresse zugewiesen. Diese Adresse ist eine Zahlenfolge. Es gibt zwei Versionen: IPv4 und IPv6.

IPv4 ist die ältere Version, die aus vier Zahlenblöcken besteht (zum Beispiel 192.168.0.1). Jeder Zahlenblock kann einen Wert zwischen 0 und 255 besitzen. Angesichts der riesigen Anzahl von Geräten im Internet stieß dieses System allerdings an seine Grenzen. Es gibt schließlich nur eine begrenzte Anzahl von Kombinationsmöglichkeiten.

IPv6 wurde als Lösung für dieses Problem entwickelt. Diese Adressen sind deutlich länger (zum Beispiel 2001:0db8:85a3:0000:0000:8a2e:0370:7334) und bieten daher eine fast unendliche Anzahl von möglichen Adressen.

Warum ist IP so wichtig?

Das Internet-Protokoll sorgt nicht nur dafür, dass Datenpakete den richtigen Empfänger erreichen, es legt auch fest, wie die Datenpakete strukturiert sein müssen, damit sie von unterschiedlichen Computern und Netzwerken verstanden werden können.

Ohne IP gäbe es keine einheitliche Kommunikation im Internet. Erst durch dieses vereinheitlichte System werden das Surfen im Web, das Versenden von E-Mails oder das Streamen von Videos, wie wir es kennen, möglich.

Jedes Mal, wenn du eine Website besuchst oder eine E-Mail verschickst, nutzt du die IP-Adresse deines Geräts und die des Zielgeräts oder -servers.

Deine IP-Adresse kann auch verraten, wo du dich ungefähr befindest, da bestimmte Adressbereiche geografischen Regionen zugeordnet sind. Aus diesem Grund können manche Inhalte im Internet je nach Standort zugänglich oder gesperrt sein.

Dynamische und statische IP-Adressen

IP-Adressen können dynamisch oder statisch sein. In den meisten Fällen werden sie dynamisch vergeben. Das bedeutet, dass eine IP-Adresse nicht dauerhaft einem Gerät zugewiesen ist, sondern bei jeder neuen Verbindung zum Internet wechseln kann. Es gibt jedoch auch Anwendungsfälle, die eine statischen (feste) IP-Adresse benötigen, um eine zuverlässige und sichere Verbindung zu gewährleisten.

Privatsphäre und Sicherheit

Die Zuordnung einer IP-Adresse zu einer bestimmten Person oder einem bestimmten Gerät ist selbst bei dynamischen IP-Adressen oft möglich, wenn auch mit größerem Aufwand verbunden. Daher ist die Übermittlung von IP-Adressen z. B. im Zusammenhang mit der Europäischen Datenschutzgrundverordnung ein Thema.

Um die Übermittlung der „eigenen IP-Adresse“ an Dritte zu verhindern und damit die eigene Privatsphäre online zu schützen, können sogenannte virtuelle private Netzwerke (VPN) eingesetzt werden. Ein VPN leitet deinen Internetverkehr über einen Server an einem anderen Ort (sogar in einem anderen Land) um und gibt dir eine neue IP-Adresse. Damit wird es schwieriger, Online-Aktivitäten direkt zu dir zurückzuverfolgen.

Ausführlichere Informationen zum technischen Hintergrund des Internet-Protokolls findest du u.a. in folgendem Artikel von IP-Insider:
Die TCP/IP-Protokollfamilie – das Internet Protokoll (IP) im Überblick